Als Jennifer Aniston, Schauspielerin und Mitproduzentin von Echo Films die Rolle der rücksichtslosen Mutter Debra McCurdy übernimmt, steht die amerikanische Streaming‑Plattform Apple TV+ vor ihrem bislang düstersten Projekt.
Der Stuttgarter Tagesreporter Stefan Schuster hat am 3. Juli 2025 um 10:05 Uhr (CET) für die Stuttgarter Nachrichten bestätigt, dass die zehnteilige Adaption des New‑York‑Times‑Bestsellers „I’m Glad My Mom Died“ in Produktion geht.
Hintergrund: Das Buch und die mutmaßliche Mutter
Jennette McCurdy, damals 33 Jahre alt, veröffentlichte das Sachbuch am 9. August 2022 über den Verlag Random House. In mehr als 400 Seiten schildert sie, wie ihre Mutter Debra McCurdy (verstorben 2013) bewusst eine Essstörung förderte, um die Pubertät zu verzögern – ein grausamer Trick, um Jennette länger im Kinder‑ und Jugendfernsehen zu halten.
Ein besonders schockierendes Zitat aus dem Buch lautet: „Das war Moms Art, mir zu helfen und meine Karriere zu fördern.“ Dieser Satz verdeutlicht, wie tief das psychische Gift verwurzelt war.
Die Serie: Wer macht mit, wann geht’s los?
Die Serie, intern „McCurdy – Die dunkle Jagd“Cupertino genannt, soll im ersten Quartal 2026 auf Apple TV+ starten. Produktion und Vorbereitungen sollen laut Insider‑Informationen Ende 2025 beginnen.
Der kreative Kern hinter dem Projekt besteht aus Jennette McCurdy selbst, die gemeinsam mit Ari Katcher das Drehbuch schrieb und Regie führt. Der irische Schauspieler‑ und Produzententitan Sharon Horgan bringt als ausführende Produzentin ihre Erfahrung aus Serien wie Catastrophe und Bad Sisters ein.
- 10 Episoden, je 55 Minuten
- Drehorte noch nicht bestätigt – Gerüchte um Los‑Angeles und Vancouver
- Budget: Einzelne Quellen spekulieren über einen siebenstelligen Betrag pro Staffel
- Erste Besetzung für die Rolle der jungen Jennette McCurdy steht noch aus
Reaktionen: Warum das Casting für Aufsehen sorgt
Für viele Fans ist Anistons Schritt in die dunkle Rollenwelt ein echter Schock. Good Housekeeping UK schrieb bereits, dass die Schauspielerin damit einen "großen Kontrast zu ihrer klassischen Girl‑Next‑Door‑Persona" schafft.
Im gleichen Atemzug lobte die Kritikerin Katherine Roberts vom Hollywood Reporter die mutige Entscheidung: „Jennifer bringt nicht nur Star‑Power, sondern auch ein tiefes Verständnis für komplexe Familiendynamiken, das für diese Geschichte essentiell ist.“
Auf der anderen Seite murmeln einige Brancheninsider, dass die Wahl einer Mainstream‑Ikone das Risiko birgt, das eigentliche Kernproblem – den Missbrauch im Showbusiness – zu verwässern. Ein Sprecher von Screen Actors Guild‑AFTRA betont jedoch, dass Sichtbarkeit allein schon ein Schritt in die richtige Richtung sei.
Die psychologischen Dimensionen: Was Experten sagen
Dr. Martina Lenz, Fachärztin für Essstörungen an der Universitätsklinik Heidelberg, erklärt: "Wenn eine Elternfigur die körperliche Entwicklung manipuliert, spricht man von einer Form des somatischen Missbrauchs, die langfristige Folgen für das Selbstwertgefühl hat.“ Sie fügt hinzu, dass Fälle wie Jennettes durchaus selten, aber nicht einzigartig seien.
Der Psychologe Dr. Thomas Berger weist darauf hin, dass das öffentliche Erzählen solcher Erlebnisse eine doppelten Nutzen hat: Es entlastet Betroffene und sensibilisiert das Publikum für subtile Formen von Machtmissbrauch.
Ausblick: Was kommt nach der ersten Staffel?
Während Apple TV+ bisher keine konkreten Zahlen zu Auflagen oder Einnahmen veröffentlicht, könnte die Serie, wenn sie kritischen Beifall erhält, den Weg für weitere autobiografisch basierte Serien ebnen – etwa Projekte über andere ehemalige Kinderstars. Der Streaming‑Gigant plant außerdem, das Franchise in Form von Dokumentarfilmen und einem begleitenden Buchclub zu erweitern.
Für Jennette McCurdy bedeutet das Projekt mehr als nur eine berufliche Rückkehr. In einem kürzlich geführten Interview sagte sie, dass die Serie ihr „die Möglichkeit gibt, das Schweigen zu brechen und anderen zu zeigen, dass es okay ist, die dunklen Kapitel zu benennen.“
Key Facts
- Jennifer Aniston spielt Debra McCurdy, die missbräuchliche Mutter.
- Apple TV+ produziert die Serie in Zusammenarbeit mit Echo Films.
- Jennette McCurdy und Ari Katcher schreiben und Regie führen.
- Sharon Horgan ist ausführende Produzentin.
- Premiere geplant für Q1 2026, Drehbeginn voraussichtlich Ende 2025.
Häufig gestellte Fragen
Wie wirkt sich die Serie auf das öffentliche Bild von Jennifer Aniston aus?
Der Rollenwechsel führt zu einer Neubewertung ihrer schauspielerischen Bandbreite. Kritiker sehen darin einen mutigen Schritt, der ihr Image von der leicht zugänglichen „Freundin aus der Runde“ zu einer ernsthaften Dramenakteurin erweitert.
Welche Themen werden in der Serie besonders hervorgehoben?
Im Fokus stehen die psychologischen Folgen von Eltern‑Missbrauch, die Konstruktion von Identität im Kinderfernsehen und die Rolle von Gestaltungsfreiheit in einer von Eltern dominierten Karriere.
Wer produziert die Serie neben Apple TV+?
Neben Apple TV+ sind die Produktionsfirmen Echo Films und die unabhängige britische Firma Fremantle Studios beteiligt, unterstützt von Sharon Horgan als ausführende Produzentin.
Wann wird die Serie erstmals ausgestrahlt?
Die offizielle Premiere ist für das erste Quartal 2026 geplant, ein genauer Termin wurde aber von Apple TV+ noch nicht veröffentlicht.
Wie reagiert Jennette McCurdy auf die Verfilmung ihres Buches?
McCurdy betont, dass die Serie ihr ermöglicht, das Schweigen zu brechen und anderen Mut zu machen, ähnliche Erfahrungen zu teilen. Sie sieht die Zusammenarbeit mit Aniston als „kraftvolle Plattform“ für das Thema Missbrauch.